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Kein anderes Fach in der Medizin bietet ein so buntes Bild an Diagnosen wie die Dermatologie.
Aufgrund meiner Tätigkeit im Wiener Allgemeinen Krankenhaus bin ich mit allen Aspekten der Dermatologie inklusive Notfalldermatologie vertraut. Hauterkrankungen treten in allen Lebensabschnitten auf. Typische Erkrankungen des beginnenden Lebens sind der Milchschorf, diverse Viruserkrankungen sowie die Neurodermitis. Später treten Erkrankungen wie die Akne und die Schuppenflechte gehäuft auf. Typische Erkrankungen des höheren Lebensalters sind der weiße Hautkrebs (Basaliom und Plattenepithelkarzinom) und die Gürtelrose (Herpes zoster).
Hauterkrankungen, die relativ gleichmäßig verteilt über alle Altersgruppen auftreten sind zum Beispiel der aggressive schwarze Hautkrebs ("Melanom"), der Rotlauf ("Erysipel"), der Nesselausschlag ("Urticaria"), Warzen, Ekzeme mit unterschiedlichen Auslösern sowie Allergien. Dazu kommen viele seltene und häufig immunologisch bedingte Hauterkrankungen.
Im Rahmen meines Forschungaufenthaltes im Jahre 2012 an der Mayo Clinic in Rochester/Minnesota, einer der renommiertesten Kliniken der USA, konnte ich mein Wissen über dieses komplexe Fachgebiet erweitern.
Die Kollagenosen zählen zu den Autoimmunerkrankungen und umfassen den Lupus erythematodes, die Dermatomyositis, die Sklerodermie (Systemische Sklerose), das Sjögren Syndrom sowie die Rheumatoide Arthritis. Häufig treten begleitend auch Vaskulitiden (Gefäßentzündungen) auf. Kollagenosen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie neben der Haut auch andere Organe betreffen können (Gelenke, Niere, Lunge, Muskulatur und andere). Sie können mild bis lebensbedrohlich verlaufen, weshalb regelmäßige Kontrollen besonders wichtig sind.
Schon während meiner Ausbildung zum Facharzt für Dermatologie und Venerologie befasste ich mich häufig mit komplexen Krankheitsbildern, die oft lange, teils Jahre, unklar geblieben waren. Mein Interesse für solche Erkrankungen vertiefte ich dann im Jahr 2012, in dem ich im "Undiagnosed Diseases Program" an den National Institutes of Health, Bethesda/Washington, Maryland, arbeitete. Dies ist ein klinisches Programm, dessen Sinn darin liegt, ungeklärte medizinische Fälle aus den USA, aber auch aus anderen Teilen der Welt, aufzuarbeiten und zu lösen.
Zu einem der schwierigsten Gebiete in der Dermatologie gehören chronische, nicht heilende Wunden. Um diesem Gebiet gerecht zu werden, bin ich Mitglied in einem interdisziplinären Team für Wundmanagment. Details finden Sie auf unserer webpage: www.wundordination.at
Die Haut einer werdenden Mutter verändert sich oft auf positive Weise: sie wirkt frischer, besser durchblutet, dadurch strahlender.
Gleichzeitig gibt es Veränderungen die Sorgen bereiten können: Muttermale werden dunkler und können Anlass zur Abklärung eines Melanoms bieten. Oft treten Lichtempfindlichkeit und juckende Ekzeme auf. Meist sind diese harmlos und können mit schonenden Lokaltherapien, die ungefährlich für das werdende Kind sind, geheilt werden. Manchmal aber können sie Alarmzeichen schwerer Erkrankungen sein, wie z.B. der Schwangerschafts-Cholestase oder dem Pemphigoid gestationis, einer blasenbildenden Hauterkrankung. Speziell hier ist es wichtig, über die entsprechende medizinische Erfahrung zur Abklärung zu verfügen.
Die Haut eines alten Menschen bedarf in mehrfacher Hinsicht intensiver Betreuung. Einerseits nimmt mit zunehmenden Lebensjahren die Fähigkeit ab, Lipide zu produzieren und Wasser zu speichern. Eine an den individuellen Hauttyp angepasste intensive Pflege wird dadurch nötig, um dieser trockenen Haut wieder Stabilität zu geben. Oft tritt intensiver Juckreiz auf, welcher mit chronischen Störungen von Leber und Niere, aber auch einer blasenbildenden Hauterkrankung, dem bullösen Pemphigoid, zusammenhängen kann. Nicht zuletzt ist das hohe Alter geprägt von typischen Spätfolgen des Sonnenbadens, dem Hautkrebs; hier ist speziell der sogenannten weiße Hautkrebs (das Basaliom und das Plattenepithelkarzinom) zu nennen. Nur wenn dieser rechtzeitig erkannt wird, kann eine Operation in den meisten Fällen verhindert werden.
Diese Gruppe von Erkrankungen ist sehr selten; ihre Symptome sind jedoch häufig: Fieber, Gelenksschmerzen, Hautausschläge. Ursache dieser Erkrankungen sind meist Mutationen im sogenannten Inflammasom, jener Funktionseinheit des angeborenen Immunsystems, welche für die Erkennung und Abwehr von z.B. Bakterien wichtig ist. In meiner Zeit an den National Institutes of Health, Bethesda, Maryland/USA, beschäftigte ich mich mit diesem Formenkreis. Zu diesen Erkrankungen gehören beispielsweise das Familiäre Mittelmeerfieber, das CAPS, der Morbus Still sowie das Schnitzler-Syndrom.
Eine Abklärung erfordert sehr viel Kleinarbeit, die genaueste Aufarbeitung von oft jahrelangen Krankengeschichten sowie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit engagierten Fachärzten anderer Fachrichtungen.